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Baumbach, Sybille / Kaminsky, Uwe u.a.
Rückblenden. Lebensgeschichtliche Interviews mit Verfolgten des NS-Regimes in Hamburg

Verlag: Dölling u. Galitz 2002

ISBN: 978-3-935549-66-0

478 S., 30,00 Eur

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„Hamburger Lebensläufe - Werkstatt der Erinnerung“: Unter diesem Titel wurden seit 1990 über 400 Interviews mit Menschen geführt, die während der NS-Diktatur verfolgt wurden. Exemplarisch vorgestellt werden hier die Erfahrungen von Juden, die zur Emigration gezwungen oder verschleppt wurden, und von „Halbjuden“, die gleichsam als Grenzgänger „Normalität“ und Verfolgung lebten. Es folgen biografische Studien über verfolgte Sozialdemokraten und Kommunisten sowie zu jungen Erwachsenen aus dem bürgerlichen Milieu, die nicht im politischen Strom der Zeit schwammen.

Seit dem Erlass der Nürnberger Gesetze 1935 wurde zwischen „Volljuden“ und „Mischlingen“ unterschieden. Als „Halbjuden“ oder „Mischlinge ersten Grades“ galten Menschen mit zwei Großelternteilen, die der jüdischen Religion angehörten; als „Vierteljuden“ oder „Mischlinge zweiten Grades“ galten Menschen mit einem jüdischen Großelternteil.

In den Interviews werden die Familiengeschichte, die veränderte Situation nach 1933 und das unterschiedliche Ausmaß der Verfolgung thematisiert. Angesprochen wird u.a. Ausgrenzung in Schule und Beruf, Verhaftung und Deportation von Familienangehörigen und Zwangsarbeit. Außerdem geht es um das Selbstverständnis der Befragten und die Verarbeitung der Verfolgungserfahrungen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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