Inhalt
Inhaltsverzeichnis
In einzigartiger Vollständigkeit sind
über 500 Briefe erhalten, die das dramatische Schicksal einer
deutsch-jüdischen Familie erzählen. Die Familie Jahn zerbricht
äußerlich an den Wirren der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft, innerlich halten die fünf Kinder und ihre Mutter
Lilli um so fester zusammen, bis Lilli Jahn in Auschwitz stirbt. Der
Briefwechsel zwischen der Mutter und den Kindern ist ein einmaliges
Zeugnis der Menschlichkeit.
Das Leben der Ärztin Lilli Jahn ist
beispielhaft für die deutsch-jüdische Geschichte in der ersten
Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dem jüdischen bildungsbürgerlichen
Milieu in Köln entstammend, entschließt sich Lilli Schlüchterer,
gegen Widerstände den protestantischen Arzt Ernst Jahn zu heiraten.
Die große Familie mit fünf Kindern
lebt in Frieden in Immenhausen bei Kassel, bis die politischen
Auswirkungen der nationalsozialistischen Politik auch das Leben der
Jahns grundlegend verändern.
Der Riß zwischen Deutschen und Juden
geht mitten durch die Familie, Ernst Jahn läßt sich von Lilli
scheiden und liefert sie schutzlos der nationalsozialistischen
Verfolgung aus.
1943 wird Lilli Jahn in ein
Arbeitserziehungslager gebracht und beginnt eine lange, intensive
Korrespondenz mit ihren nun auf sich selbst gestellten Kindern.
Die Überlieferung der Briefe grenzt an
ein Wunder: Es gelang Lilli Jahn, sie vor der Deportation nach
Auschwitz einer Aufseherin anzuvertrauen, die sie dann den Kindern
übergab.
1998, als der Sohn von Lilli, Gerhard
Jahn, Bundesjustizminister im Kabinett Willy Brandts, starb, fand
die Familie den kompletten Briefwechsel in seinem Nachlaß.
Der Enkel Martin Doerry hat eine
Auswahl getroffen und die Briefe mit zeitgeschichtlichen
Hintergrundinformationen zu einem großen Lebensporträt
zusammengestellt.
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Inhaltsverzeichnis
Einleitung 9
Eine jüdische Familie
in Köln
»Ein Zeichen unseres Übermuts«
Lillis Elternhaus, Kindheit und Jugend 19
»Was soll aus uns werden, Amadé?«
Liebesglück und Liebeskummer 27
»Versteh' doch, wer ich bin!«
Ärztin, Ehefrau und Mutter zugleich? 40
»Und sind die Wasser auch noch so
tief!«
Die Eltern wollen Lillis Ehe mit Ernst verhindern
56
»Eine geradezu fieberhafte Ungeduld«
Hochzeit mit dem Segen des Rabbiners 68
Jahre der Verfolgung
in Immenhausen
»Deine rührende Sorge um mich«
Die junge Familie 76
»Wir haben Erschütterndes erlebt«
Die Nationalsozialisten übernehmen die Macht
83
»Das uns auferlegte Schicksal«
Lilli und ihre Familie werden isoliert 91
»Die jüdische Großmutter«
Eine Hommage an Ullis Cousine Olga 109
»Die Liebe höret nimmer auf«
Die Ehe von Lilli und Ernst zerbricht
120
»Grenzenlos einsam und verlassen«
Unter einem Dach und doch getrennt 141
Die Verbannung nach
Kassel
»Der Abschied ist doch bitter schwer«
Lilli wird mit ihren Kindern aus Immenhausen vertrieben
151
»In einem neuen Hexenkessel«
Die Verhaftung durch die Gestapo 156
Im
Arbeitserziehungslager Breitenau
»Etwas Brot, ein bißchen Salz«
Hunger und Kälte in der »Anstalt« 162
»Um so stärker wird die Sehnsucht«
Lillis heimliche Briefe an die Kinder 178
»Hänschen hat Angst«
Der Luftkrieg rückt näher 204
»Ein Lauf fürs Leben«
Der Bombenangriff vom 22. Oktober 1943 212
»Muttilein, oft ist es schwer«
Die Kinder-Familie gründet einen eigenen Haushalt
226
»Ihr müßt sehr vorsichtig sein!«
Lilli will ein geheimes Treffen arrangieren
240
»Ein Sackkleid aus grobem Stoff und
Holzpantinen«
Der Besuch bei der Mutter im Arbeitserziehungslager
255
»Daß Du nicht so arg viel weinst«
Die Jahreswende 1943/44 275
»Wärest Du erst wieder bei uns«
Die Kinder warten auf Nachricht von Lilli 285
»Helft, daß ich bald erlöst werde!«
Hat Ernst das Gesuch an die Gestapo geschrieben?
308
Der Tod in Auschwitz
»Ich werde weiter tapfer sein«
Die Deportation in den Osten 323
»Meine Gedanken sind bei Euch«
Die letzten Monate im Konzentrationslager 329
Epilog 335
Anhang
Zeittafel Lilli Jahn 339
Danksagung 341
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