Heute
ist das Schiff, die 'Exodus', weltberühmt. Es war
eigentlich ein kleiner Holzdampfer, der von der Haganah
im Juli 1947 in Amerika gechartert worden war. Der
Dampfer, für siebenhundert Passagiere gebaut, stach mit
4.554 Menschen, darunter vierhundert schwangere Frauen,
in der Nacht vom 11. bis 12. Juli ohne die offizielle
Erlaubnis Englands in See, mit Wasser und Proviant für
ganze sieben Tage.
Fünf
englische Zerstörer nahmen die Verfolgung auf. Vier Tage
später rammten sie das Schiff, während es sich in
internationalen Gewässern befand. Die Flüchtlinge auf
dem Schiff schlugen mit Kartoffeln, Flaschen und
Blechdosen zurück, woraufhin die Engländer anfingen
scharfe Munition einzusetzen. Dann enterten die
kampferprobten Marinesoldaten das Schiff und schlugen
die Passagiere und die Besatzung mit Keulen nieder. Es
gab vier Tote und 150 Verletzte.
Im Hafen von
Haifa wurden die Flüchtlinge auf drei mit Stacheldraht
gesicherte Schiffe gebracht und nach Frankreich
verschifft, wo sie vierundzwanzig Tage vor Anker lagen.
Nach dreißig Tagen landeten sie wieder - statt im
Gelobten Land - im verhassten Deutschland, im Lager
Poppendorf, fünf Kilometer von Lübeck entfernt. Diese
Geschichte hatte einen so weltweiten Widerhall, dass die
durch den Weltkrieg geschwächten Engländer endlich
kapitulierten und sich bereit erklärten, die Lösung des
palästinensischen Problems einer Kommission der
Vereinten Nationen zu übergeben. Es folgte der 29.
November 1947 ... *
Eli Lasch, ein Zeitzeuge. (zitiert nach:
hagalil.com )
* Am 29. November 1947
stimmte die Vollversammlung der Vereinten Nationen für
die Errichtung von zwei Staaten auf dem Gebiet des
britischen Mandatsgebietes (westlich des Jordans) -
eines jüdischen und eines arabischen Staates. Die Juden
nahmen den Vorschlag an, die Araber lehnten ihn ab. Am
14. Mai 1948 wurde der Staat Israel gegründet.
Link: "Exodus:
Der Krieg gegen die Überlebenden der Schoah" -
Prolog von Yoram Kaniuk |